- Sèvresporzellan
- Sèv|res|por|zel|lan auch: Sè|vres|por|zel|lan 〈[
sɛ:vrə-] n. 11; unz.〉 Porzellan aus der französ. Stadt Sèvres
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Sèvresporzellan['sɛːvr-], in der Manufaktur von Sèvres hergestelltes Porzellan. Die als Privatunternehmen 1738 mit königlicher Unterstützung im Schloss von Vincennes gegründete Manufaktur durfte sich ab 1753 als »Manufacture royale des porcelaines de France« bezeichnen und hatte das Monopol für Buntmalerei (1780 aufgehoben). 1756 wurde sie auf Wunsch der Madame Pompadour nach Sèvres verlegt und ging 1759 in königlichen Besitz über. Zunächst wurde nur Weichporzellan (pâte tendre) hergestellt, für das u. a. die Fondfarben »bleu du roi« und »rose Pompadour« entwickelt wurden. Nach der Entdeckung größerer Kaolinvorkommen in Frankreich (1768) wurde das Weichporzellan allmählich durch Hartporzellan (pâte dure) mit dunklen Fondfarben verdrängt. Neben künstlichen Blumen und Figuren in Biskuitporzellan (z. B. von É.-M. Falconet, der 1757-66 künstlerische Leiter der Manufaktur war) wurden v. a. Prunkgeschirre für königliche und fürstliche Häuser hergestellt, die mit Ornamenten, Blumen, Früchten und Figuren (u. a. nach Entwürfen von F. Boucher) dekoriert wurden. Einen Höhepunkt bildete das Juwelenporzellan. 1793 ging die Manufaktur in Staatseigentum über. Nach einem Rückgang der künstlerischen Produktion begann in napoleonischer Zeit ein neuer Aufschwung, u. a. mit der Herstellung großer Prunkvasen. Als Marken dienten im 18. Jahrhundert zwei gekreuzte L (bei Hartporzellan mit königlicher Krone), im 19. Jahrhundert der Namenszug »Sèvres« (auch »Sevres«, zur Zeit der Republik mit dem Zusatz »R. F.« für République Française), die Initialen des jeweils regierenden Königs beziehungsweise ein gekrönter Adler, im 20. Jahrhundert der Namenszug.Sèvres. La manufacture au XXème siècle, bearb. v. J. P. Midant (Paris 1992).* * *
Sèvres|por|zel|lan ['sɛ:vr...], das; -s [nach dem Pariser Vorort Sèvres]: Porzellan aus der französischen Staatsmanufaktur in Sèvres.
Universal-Lexikon. 2012.